Antwort auf die Fragen der Bürgerinitiativen Stoppt-5G-jetzt und Gesundes-5-Seen-Land
Herrsching, 27.01.2020
Bürgerinitiative Stoppt-5G-jetzt https://stoppt-5g.jetzt
Bürgerinitiative Gesundes-5-Seen-Land https://www.gesundes-5-seen-land.de
Ingrid Kling
Kientalstr. 37, 82211 Herrsching
Sehr geehrter Herr Keim,
sind auch Sie für ein Votum für mehr Menschlichkeit?
Der neue Mobilfunkstandard der 5. Generation - 5G genannt - bringt nach Aussage zahlreicher Wissenschaftler und Ärzte mehr Gefahren für Freiheit, Menschlichkeit, Demokratie, für unsere Gesundheit, Pflanzen und Tiere. 5G wird einen großen Energie- und Ressourcenverbrauch fördern und zur Entstehung von Unmengen an Elektroschrott führen. Verhältnismäßig gering sind die Vorteile für die Bürger. Hauptsächlich profitieren die Wirtschaft und politische Systeme, die darum bemüht sind, Daten zu erfassen, zu vermarkten, die Bürger zu überwachen und zu steuern.
Lt. dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) werde der unregulierte digitale Umbau der Gesellschaft die Klima- und Umweltkrise
beschleunigen und die Planetarischen Leitplanken durchbrechen. Der globale Anteil des Energieverbrauchs der IKT-Technologie soll bis 2030 von 10% auf 30% steigen.
Können wir uns eine solche Technologie leisten?
EIN BÜRGERMEISTER-THEMA, DENN ES BETRIFFT ALLE BÜRGER
Da für 5G alle Funklöcher geschlossen werden, auch indem zigtausende Satelliten ins erdnahe All transportiert werden sollen, betrifft es ALLE: Mensch, Tier, Pflanzen. Niemand kann der Strahlung mehr entgehen. Die Strahlung wird sich dramatisch erhöhen, um das 10- bis 100-fache! Schon jetzt leiden viele Menschen unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, ohne dabei die Funkstrahlung als Ursache zu kennen. Auch beim Insektensterben spielt Mobilfunk eine Rolle!
Eine Technikfolgenabschätzung fand bislang nicht statt. Laut Auskunft des Büros für Technikfolgenabschätzung soll diese frühestens im Jahr 2020 vorliegen - dann, wenn alle Frequenzen versteigert sind und die Technik bereits in der Anwendung ist. Wäre 5G ein Medikament würde es nicht zugelassen werden, ohne vorher die Risiken zu testen. Die gesundheitlichen Risiken von Mobilfunk und 5G sind bereits jetzt bekannt: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/mobilfunk-wie-gesundheitsschaedlich-ist-5g-wirklich/23852384-all.html
- Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2011 Mobilfunk als „möglicherweise krebserregend“ in die Risikogruppe 2B eingestuft. Aufgrund neuer Studienergebnisse vieler und letztendlich der NTP- und Ramazzini Studie wird bei der WHO derzeit von den Wissenschaftlern eine Höherstufung der MF-Strahlung in die Risikogruppe „wahrscheinlich“ oder auf „sicher krebserregend“ gefordert
- Die großen Rückversicherungen haben 2013 Mobilfunk in die höchste Risikogruppe eingestuft. Sie übernehmen deshalb keine Haftung für Schäden durch Mobilfunkstrahlung. Mobilfunkbetreiber können sich somit nicht versichern und geben dieses Haftungsrisiko an denjenigen weiter, der den Funkmast auf seinem Grundstück aufstellen lässt. Der Eigentümer haftet für Schäden, die von seinem Grundstück ausgehen und auch er kann sich gegen Gesundheits- und Vermögensschäden (z.B. Wertminderung), die aus Mobilfunk resultieren, nicht versichern.
- „die Mobilfunk-Konzerne klären ihre Aktionäre über die möglichen Risiken“ auf. So heißt es im Vodafone-Jahresbericht 2017: „Elektromagnetische Signale, die von mobilen Geräten und Basisstationen ausgesendet werden, können gesundheitliche Risiken bergen, mit potenziellen Auswirkungen, einschließlich: Änderungen der nationalen Gesetzgebung, eine Verringerung der Mobiltelefonnutzung oder Rechtsstreitigkeiten.“ (Tagesspiegel-Recherche)
Die Wahrnehmung von 5G in der Bevölkerung wird täglich größer und je mehr unabhängige Informationen die Bürger bekommen, desto mehr sieht augenscheinlich die Bundesregierung in dem Versprechen gegenüber den Mobilfunkbetreibern eine Herausforderung, diese einzuhalten. Sie sieht sich sogar genötigt, Werbung für 5G zu schalten, da der Unmut der Bürger mit mehr Wissen auch entsprechend weiter ansteigt.
Nun Interessiert uns Ihre Meinung als Kandidat für das Bürgermeisteramt, da Sie bei erfolgreicher Wahl künftig auch ALLE Bürger Ihrer Gemeinde vertreten:
Haben Sie sich schon umfassend, partei- und industrieunabhängig mit dem Thema 5G beschäftigt? Sind Sie für oder gegen den Ausbau von 5G?
5G ALS WAHLTHEMA
Dies wird somit sicher ein immer größeres Thema bei der Kommunalwahl im März werden.
Der Bundespräsident hat auf dem evangelischen Kirchentag eine Neugestaltung der Digitalisierung durch die Gesellschaft, also durch uns Menschen, angemahnt! Die Fremdbestimmung durch IT-Konzerne wird immer größer.
SOZIALE WANDLUNG
Mit der 5. Generation des Mobilfunks kommt eine völlig neue Welt auf uns zu. Um den Datentransfer zu erhöhen müssen höhere Frequenzen verwendet werden. Der technische Nachteil ist eine geringere Reichweite der Mobilfunksender.
Wussten Sie, dass für 5G rund alle 100m ein Mobilfunksender (Basisstationen) in Straßenlaternen, unter Kanaldeckeln, in Ampelanlagen und Bushaltestellen etc. eingebaut werden soll ?
Das Internet der Dinge oder Smart home: Die Industrie und die Politik sehen vor, dass künftig auch Kühlschränke, Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte, Baybywindeln, Mülltonnen, Zähler aller Art, Chips in Kleidungsstücken und Überwachungsgeräte vernetzt werden, unsere Daten erfassen, an Behörden und Unternehmen weiterleiten und diese die Daten vermarkten können. 5G soll auch für autonomes Fahren und für Robotersteuerung genutzt werden.
Lt Aussage von Bitkom-Präsident Achim Berg benötigt Deutschland ca. 800.000 neue 5G-Mobilfunkantennen zusätzlich zu den bestehenden, um 98% der Haushalte zu versorgen. Das ist mehr als das 10-fache von dem, was wir bereits haben. Für Herrsching wären es mehr als 130 neue Mobilfunkantennen. Die Strahlenbelastung für die Bevölkerung wird um ein Vielfaches steigen. Brauchen wir das wirklich?
VORBILDLICH
„Die Brüsseler sind keine Labormäuse, deren Gesundheit ich mit Gewinn verkaufen kann. Daran kann es keine Zweifel geben,“ hat die Ministerin der Region Brüssel, zuständig für Wohnungswesen, Lebensqualität, Umwelt und Energie, erklärt. Die „5G“-Auslieferung wurde dort gestoppt. 125 Städte und Gemeinden in Italien sowie Genf und andere Städte in der Schweiz folgten. Auch Silicon Valley/USA und das Feriendomizil von Donald Trump in Palm Springs haben 5G abgelehnt. Auch in Deutschland haben sich viele Städte und Gemeinden dem Vorsorgeprinzip angeschlossen. In unserer Nähe sind es z. B. Wielenbach, Hohenpeißenberg, Peiting, Kloster Andechs und Bad Wiessee.
VORSORGEPRINZIP
Im geltenden EU-Vertrag, Art. 191, heißt es: „Die Umweltpolitik der Union beruht auf den Grundsätzen der Vorsorge und Vorbeugung.“ Im Hinblick auf die bereits jetzt bekannten Risiken hochfrequenter Strahlung, so auch der von 5G, fordern wir:
- das europäische Vorsorgeprinzip muss konsequent auch auf Mobilfunktechnologien angewendet werden und darf nicht in den Händen eines industriellen Kartells liegen.
- Technikfolgenabschätzung ist Pflicht! Sie muss durch eine industrie- und regierungsunabhängige Kommission unter Beteiligung bürgerschaftlicher Interessenverbände erfolgen
- Ohne Bewertung der neuen Forschungsergebnisse über die Wirkungen der 5G-Frequenzen auf Mensch, Tier und Natur darf 5G nicht aufgebaut werden!
- Beweislastumkehr: Industrie und Staat müssen die Unschädlichkeit von 5G vor deren Einführung belegen!
Werden Sie das Vorsorgeprinzip für Ihre Gemeinde anwenden? Werden Sie das Recht der Gemeinde auf Gestaltung der digitalen Infrastruktur wahrnehmen und zum Beispiel auf Glasfaserausbau anstelle von 5G Sendern in Lichtmasten setzen? Oder werden Sie die Lichtmasten für 5G zur Verfügung stellen?
Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um die Bevölkerung Ihres Ortes vor möglichen Gefahren durch 5G zu schützen?
WLAN AN SCHULEN
Gemäß Vorgabe der Bayerischen Staatsregierung sollen alle Schulen in Bayern mit WLAN ausgestattet werden. WLAN ist mit 10 Hertz getaktet und stört natürliche harmonische Schwingungen wie unsere a-Gehirnwellen, die ebenfalls mit einer Frequenz von 10 Hertz arbeiten. Folgerichtig ergaben Untersuchungen, dass Klassen mit WLAN-Bestrahlung schlechtere Lernergebnisse gegenüber unbestrahlten Schulklassen aufweisen. Deshalb entspricht das WLAN (WiFi) an Schulen mit der bisherigen Technik NICHT dem Vorsorgeprinzip. Wir empfehlen ein kabelgebundenes Internet zu nutzen, oder alternativ dazu auf das kabellose und nicht gepulste Alternativverfahren LiFi auszuweichen. Bei LiFI werden Daten mit Licht übertragen. Es ist die Zukunftstechnologie. Die Hard- und Software von PCs, Tablets und Smartphones werden künftig LiFi standardmäßig beinhalten.
Daher unsere Frage an Sie als Bürgermeisterkandidat:
Werden Sie veranlassen, dass Schulen in Ihrer Gemeinde anstelle von WiFi die kabelgebundene Internetverbindung oder das neue LiFi verwenden, auch wenn dies momentan noch mit Mehrkosten verbunden ist?
Vielen Dank für Ihre Zeit! Falls gewünscht sind wir gerne zu einem persönlichen Gespräch bereit.
Wir sind gespannt auf Ihre Antworten!
Natürlich wollen wir Sie mit den Antworten anderer Kandidaten vergleichen. Stellen Sie sich dieser Herausforderung?
Dürfen wir zu diesem Zweck Ihre Antworten veröffentlichen? Herzlichen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Kling
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf diesen Seiten im Internet:
Über 260 internationale Wissenschaftler und Ärzte fordern ein 5G Moratorium
Die Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e. V. ist eine internationale, interdisziplinäre und überparteiliche Fachvereinigung insbesondere von Wissenschaftlern, Ärzten, Juristen und Technikern. Sie engagiert sich für einen zeitgemäßen Gesundheits- und Umweltschutz vor allem auf dem Gebiet des Mobil- und Kommunikationsfunks.
diagnose:funk - Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation.
Für umweltverträgliche Funktechnik und Schutz vor Elektrosmog.
Das Ziel von diagnose:funk ist, über gesundheits- und umweltschädigende Wirkungen elektromagnetischer Felder, wie sie durch Handys, Smartphones, Mobilfunkantennen, WLAN, DECT und weitere Elektrosmogquellen verursacht werden, sowie über die psycho-sozialen Auswirkungen digitaler Medien aufzuklären. Dadurch sollen Verhaltensweisen von Verbrauchern und Politik geändert und Lösungen für umweltverträgliche und zukunftsfähige Technologien forciert werden.
Bürgerinitiative Stoppt-5G-jetzt https://stoppt-5g.jetzt
Bürgerinitiative Gesundes-5-Seen-Land https://www.gesundes-5-seen-land.de
Sehr geehrte Frau Kling
Vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Kandidatur und unserem Wahlprogramm.
Ich und die FDP vertreten einen wirtschaftsfreundlichen Kurs und sehen in der Digitalisierung und der technologischen Innovation auch eine Möglichkeit, um den umweltpolitischen Herausforderungen unserer Zeit entschlossen zu begegnen (Stichwort: „German Engineered Klimawandel“). Die bedeutet allerdings nicht, dass ich mich automatisch für den Ausbau eines neuen 5G Netzes im industriefernen Bereich stark mache. Ich bin Vater von 2 Töchtern (2 Jahre und 4 Monate) und gemeinsam mit meiner Frau sehr gewissenhaft, was die Strahlenbelastung innerhalb und außerhalb unseres Hauses angeht.
Ich habe 3 Jahre bei der weltweit führenden Technologieberatung Gartner gearbeitet. Unsere Erkenntnis vor der Einführung von 5G war bereits frühzeitig, dass eine flächendeckende Versorgung allein an der um ein vielfach höheren Anzahl an notwendigen Sendemasten zu scheitern droht. Bitkompräsident Achim Berg geht von 800.0000 Stück aus. Da wir aktuell eine lückenhafte LTE Versorgung haben (auch in Herrsching und den Zubringerstraßen), würde ich dem Ausbau in diesem Frequenzbereich zunächst den Vorzug geben, solange auch das Breitbandnetz für viele Privatleute und Berufstätige in Heimarbeit keine ausreichende Bandbreite bietet. Eine flächendeckende Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsinternet ist aus meiner Sicht für unsere wirtschaftliche Existenz und internationale Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar.
Nun kommen wir aber zu den von Ihnen geäußerten gesundheitlichen Bedenken. Ich lege bei allen Themen sehr viel Wert auf fundierte Faktendurchsicht. Sie berichten in Ihrer Mail von „zahlreichen Wissenschaftlern und Ärzten“ ohne diese namentlich zu nennen, bzw. mir Ihre Arbeiten und Forschungsberichte zukommen zu lassen. Auf Basis einer „möglicherweise“ gesundheitsschädlichen Auswirkung von Mobilfunkstrahlen, kann ich als Kommunalpolitiker nur schwer einschätzen, ob hier tatsächlich dringender Handlungsbedarf besteht, die einen Eingriff in privatwirtschaftliche Abläufe und Genehmigungsverfahren zwingend notwendig macht. Telekom CEO Timotheus Höttges hat diese Woche berichtet, dass die Genehmigung eines einzelnen Sendemastens in Deutschland im Schnitt 2 Jahre dauert. Ich muss mich darauf verlassen können, dass die Bundesnetzagentur und das Gesundheitsministerium ausreichende Prüfverfahren vorschreiben, um die von Ihnen geschilderten Risiken einzudämmen.
Gerne biete ich Ihnen ein persönliches Gespräch an, um ein wenig mehr Substanz in die Faktenlage zu bringen und Ihre Erwartung an den zukünftigen Bürgermeister und Gemeinderat in Herrsching besser zu verstehen.
Schöne Grüße
Alexander Keim
Bürgermeisterkandidat & stellv. Ortsverbandsvorsitzender
Tel: 0151 23000209
E-Mail: alexander.keim@fdp-herrsching.de
Postadresse:
FDP Ortsverband Herrsching
Birkenallee 3b
82211 Herrsching am Ammersee